Einfach nachhaltig Nähen [Buchvorstellung]

Vor einiger Zeit hat mich Petra von pedilu gefragt, ob ich Teil ihrer Buchvorstellungs-Tour sein möchte. Da das Buch über Nachhaltigkeit zum Thema Nähen war, hab ich mich im ersten Moment unglaublich geehrt gefühlt, dass sie mich überhaupt in Betracht gezogen hat. Mal ehrlich. Ich denke zwar schon darüber nach, wie ich meinen Beitrag leisten kann. Aber wenn es um wirkliche Nachhaltigkeit geht, ist bei mir noch viiiiiel Luft nach oben.


Das Buch, zu dem ich euch gleich noch etwas mehr erzählen werde, ist inzwischen erschienen. Allerdings ging das Ganze mit dem Corona-Wirbel, in dem wir uns derzeit befinden, etwas unter gegangen. Deshalb wurde auch die geplante Staffettentour etwas verschoben. Mehr dazu könnt ihr gerne bei Petra selbst durchlesen.



Heute beginnen vier Buchvorstellungsrunden. Eine davon hier in Österreich. Wir haben uns das Buch angesehen, berichten Wochenweise über unsere Eindrücke darüber und am Ende werden dann auch noch Bücher verlost.
Schaut dafür unbedingt bei Petra im Blog vorbei >klick<, da gibt es eine Liste mit allen Bloggern die darüber schreiben (werden) Und dann könnt ihr mit etwas Glück ein Exemplar gewinnen! Also bleibt dran! 


Und wenn ihr nicht zu den Glücklichen gehört, die ein Exemplar gewinnen, so wäre es toll, wenn ihr nicht irgendeinen Internetriesen wählt, um es euch zu bestellen, sondern vielleicht eine Buchhandlung in der Nähe fragt, ob sie es euch bestellen, wenn sie es nicht sogar schon lagernd haben.


Und sogar ohne jetzt Werbung machen zu wollen, muss ich sagen: Das Buch ist toll! Eines der Besten Nähbücher, das ich seit langem in Händen halten durfte. Und das nicht unbedingt, weil ich jedes der Beispiele daraus nähen möchte. Nein, weil es mich echt - hoffentlich nachhaltig- verändert hat. Es ist ein unglaublich gut recherchiertes und aufbereitetes Buch zum Thema Nähen und dem nachhaltigen Zugang dazu. Es rüttelt wach und man fühlt sich zwischendurch auch das ein oder andere mal, ok, eigentlich so gut wie auf jeder Seite, etwas unbequem. Ertappt eigentlich. Und das ist gut so.

Ich glaube, ich kann keine adäquate Zusammenfassung geben. Ihr müsst das Buch einfach selber lesen.


Ich werde in den nächsten Tagen auf meinem Instagramaccount noch die ein oder andere Seite und Geschichte aus dem Buch zeigen. Und wenn die Zeit es erlaubt, vielleicht sogar die ein oder andere Idee umsetzen! Freu mich, wenn ihr dort vorbei schaut!

Denn Nachhaltigkeit ist ein Thema, das nicht nur einzelne Bereiche betrifft. Nein, es sollte eine Lebenshaltung werden. Und da muss ich mich, allen voran selbst an der Nase nehmen. Denn es gibt noch viele Bereiche in meinem Leben, in denen ich noch viel tun kann. Wirklich viel.

Lange Zeit, habe ich mir ein gutes Gewissen gemacht, indem ich mir eingeredet habe, dass ich ja kaum mehr Kleidung kaufe, sondern viel selber nähe und damit nachhaltig mit dem Thema Mode umgehe. Aber das ist leider etwas kurz gedacht, habe ich festgestellt.
Natürlich ist es ein kleiner Beitrag. Aber wenn ich dafür maß- und ziellos im Einkauf mit Stoffen bin, kann das meine Bilanz ziemlich belasten.

Das Buch 'Einfach Nachhaltig Nähen' beleuchtet sehr viele Punkte und geht dabei nicht zimperlich mit dem Thema Mode und Konsum um. Das tollste im Buch ist die gute Recherche, wie ich finde. Zu den diversen Themen im Buch - wie Nachhaltigkeit, Konsum, Zero Waste, Resteverwertung, Slow Fashion und Upcycling - gibt es immer einen Fakten-Check. Und hier beleuchtet Petra sehr gut wie es um die Themen und unserem Umgang damit steht. Ein Augenöffner jedes Mal.



Ein Beispiel. Hast du gewusst, dass Hobbynäher durchschnittlich 83m Stoff - plus jeder Menge kleiner Reste - zuhause lagern? Im Durchschnitt aber jährlich weniger als 41,6m vernäht werden?

Vor allem jetzt, wo viele von uns mit Maskennähen beschäftigt sind, merken wir erst, wie viel wir eigentlich zuhause auf Lager haben. Vor allem auch Kurzwaren wie Bänder und Co. Oder geht es euch anders? Dann seid ihr besser als ich. Ich könnte, glaube ich, noch Jahrelang auf die eine oder andere Art Mundschutzmasken nähen, ohne Material zukaufen zu müssen.



Immerhin, so tröste ich mich selbst ein bisserl, habe ich in letzten Monaten kaum mehr Stoff gekauft. Oder nur mehr gezielt für ein Projekt. Das ist auch ein wichtiger Punkt, der im Buch besprochen wird. Wer meint, dass alles doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein sei, der darf wissen, dass jeder davon zählt. Wir fangen alle klein an. Schritt für Schritt. Es gilt, das Bewusstsein zu schärfen. Vor allem das Eigene.

Einer der wesentlichsten Punkte dabei ist für mich der Konsum. Der sollte sinken. Und das drastisch. Was im Widerspruch zu den ganzen Wirtschaftswachstumsprogrammen der Welt steht. Aber dennoch. Weniger zu kaufen, würde uns dazu veranlassen, mal zuerst nachzusehen, was da ist, und das zu verwenden. Lässt sich sowohl in der Speisekammer als auch im Nähzimmer oder dem Kleiderschrank anwenden.



Wer dann beim Einkauf bewusst darauf achtet WAS und WIEVIEL und von welcher QUALITÄT er kauft, kann einen großen Teil dazu beitragen. Petra erzählt auch viel zu diesem Thema und gibt auch Pflegetipps für Kleidung. Denn vor allem die Langlebigkeit und lange Nutzung kann einen großen Beitrag leisten.



Und ein Thema, das natürlich nicht fehlen darf ist die Resteverwertung und das Wiederverwenden von Materialien. Das verlängert die Lebensdauer oder schenkt einen ganz neuen Lebenszyklus. Im Buch findet ihr einige tolle Projekte dazu.

Überhaupt ist das Buch nicht nur Theorie. Zu den vielen Hintergrundfakten und interessanten Details gibt es vor allem auch ganz viele tolle Beispiele und Ideen. Das ermutigt zum Nachmachen. Mal im eigenen Kleiderschrank zu schauen. Oder im Stoffregal.

Sehr persönlich wird es auch durch die Einblicke, die drei Blogger zum Thema geben. Überhaupt kann man durch das Beobachten Anderer oft so viel lernen und Ideen sammeln.



Am Ende des Buches befindet sich ein Schnittbogen zum Nachnähen der Beispiele. Es ist also nicht nur Theorie, sondern auch ganz viel Praxis. Soll nicht zum schnellen Nachnähen von Beispielen dienen, die dann ein Leben als Schrankleichen führen, sondern ganz praktisch dazu anleiten einen Beitrag zu einem nachhaltigeren Umgehen zu leisten.



Das Buch ist also nichts, das man eben mal zur Hand nimmt, liest und wieder zur Seite legt. Es kann - und soll! - dein Nähverhalten grundlegend ändern. Es soll dir nicht die Freude am Nähen nehmen. Aber unser Denken und unser Bewusstsein schärfen. Soll aufrütteln. Helfen, über den eigenen Tellerrand zu schauen. Aber vor allem mal sich selbst zu beobachten. Die Gewohnheiten zu erkennen und zu durchbrechen.

Und auch, wenn ich durch das Lesen im Buch bei jeder weiteren Seite ein unglaublich schlechtes Gewissen bekomme, so bin ich doch dankbar, es gelesen zu haben und kann es euch nur unbedingt ans Herz legen!

Für weitere Infos gerne hier noch mal der Link zu Petras Blog >klick<

Hoffe ich konnte euer Interesse wecken und ihr seid ebenso begeistert von diesem Thema wie ich. Und weiter hoffe ich, dass ich in Zukunft wieder mehr Zeit zum Bloggen finde. Ich merke, wie es mir fehlt. Aber es fehlt mir eben auch die Zeit. Einer der Hauptgründe, warum hier schon sooooo lange kein Post mehr erschienen ist!

Bin also gespannt, wer hier überhaupt noch vorbei schaut und mitliest!

Alles Liebe,
Andrea


Kommentare

  1. hallo, andrea! natürlich lese ich noch! :-) das buch klingt tatsächlich interessant! selbstverständlich muss ich mich auch ein bisserl an der nase nehmen, wobei ich glaube, dass ich im zusammenhang mit meinen stoffschätzen in den letzten 1-2 jahren schon etwas nachhaltiger geworden bin. zumindest sind die meisten stoffe, die in meinem schrank lagern eben mindestens genauso alt. neues habe ich meist projektbezogen gekauft und auch schon vernäht. aber so ein kasten voll muss auch mal vernäht werden - blöd, wenn kinder aus den stoffen rausgewachsen, zu wenig pro stoff (weil rausgewachsen) oder der geschmack sich verändert hat... aber ich bemüh mich!
    ich schick dir ein küsschen aus dem sonnigen wien!
    drück dich!
    kathrin

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  2. Ich finde Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Lebens super wichtig. Erst vor kurzem habe ich mich entschlossen keine Ikea Möbel mehr zu kaufen, sondern Massivmöbel für die Ewigkeit bei der Tischlerei Eisenberg Pfalz (https://www.eckel-einrichtungen.de/de/tischler-eisenberg/) in Auftrag gegeben. Ich bin sehr glücklich über das Ergebnis!

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  3. Das Buch kommt sofort auf meine Liste, bin schon sehr gespannt und freue mich drauf wieder schön zu nähen.Vielleicht ja dieses Jahr ein Sonnensegel nach Maß !Grüße Hannelore

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danke, dass du ein paar worte da lässt! ich lese alle kommentare und freue mich über jeden einzelnen!
freue mich, wenn du wieder mal vorbei schaust,
alles liebe andrea

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